Zum Grundverständnis des Glossars:

Gebärdensprachliche Version

Vorstellungen, Ideen und Konzepte von Körper und Identität und somit auch die Sprache, mit der sie ausgedrückt werden, verändern sich permanent.  Im Glossar gibt es für manche Begriffe verschiedene Gebärden, um zu zeigen, dass es ein Aushandlungsprozess ist, der nicht festgelegt erscheinen soll. Bestimmte Begriffe werden vergessen oder bewusst abgeschafft, dafür andere entwickelt, um zum Ausdruck zu bringen, was vorher nicht vermittelbar war, sich nicht richtig angefühlt hat oder sogar diskriminierend war.

Deshalb sind die Gebärden und Bezeichnungen, die auf der Seite und im Glossar zu finden sind, ohne Anspruch auf Gültigkeit oder Korrektheit, es geht hier darum, Raum zum Denken zu öffnen und ins Gespräch darüber zu kommen, was für jeden individuell angemessen ist und sich gut anfühlt.

Wenn es Bedenken oder Feedback zu bestimmten Gebärden gibt, äußert Euch gern hier dazu, wir freuen uns darüber!

Auch nicht alles, was in der Lautsprache einen Begriff hat, wird als Gebärde in DGS verwendet. Gebärdensprache ist visuell und kreativ, daher kann Vieles auch ohne eigenen Begriff transportiert werden, sondern mit den visuellen Mitteln, die in der Sprache zur Verfügung stehen (v.a. Mimik, CA, Ikonizität).

Glossar

Utility Classes

A
A
A

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A_sexualität

A_sexualität

ist eine sexuelle Orientierung. Eine Person, die keine oder wenig sexuelle Anziehung zu anderen Menschen verspürt, kann sich a_sexuell nennen. A_sexuelle Menschen sind nicht auch zwangsläufig auch aromantisch. “A_sexualität” ist eine alternative Schreibweise zu Asexualität. Der Unterstrich verdeutlicht, dass es sich um ein Spektrum handelt.

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Androgyn

Androgyn

bezeichnet eine Art der Geschlechtspräsentation, die sowohl männliche als auch weibliche Elemente hat oder sich in einem Spektrum dazwischen bewegt. Der Begriff wird manchmal auch als Beschreibung für eine Geschlechtsidentität benutzt, die sich zwischen männlich und weiblich verortet.

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B

Bondage

Bondage bezeichnet sexuelle Praktiken zur Fesselung oder Einschränkung der Bewegungsfreiheit des Körpers beim BDSM. Die Bezeichnung stammt aus dem Englischen und enthält im Gegensatz zum deutschen Wort Fesselsex auch das „gebundensein“, das wiederum mit „verbunden sein“ zu tun hat.  

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Bigender

Bigender

ist ein Geschlecht. Eine Person, die zwei Geschlechtsidentitäten hat, kann sich als bigender bezeichnen. Oft sind diese Geschlechtsidentitäten männlich und weiblich, aber es sind auch andere Kombinationen möglich, wie z.B. männlich und nichtbinär. Die beiden Geschlechtsidentitäten können gleichzeitig oder abwechselnd auftreten.

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Binder

Binder

Ein Binder ist ein straff sitzendes Unterhemd, das dazu benutzt wird, eine flache Brust zu simulieren. Binder sind dafür ausgelegt, Brüste sicher abzubinden.

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Bisexuell

Bisexuell

Bisexualität ist eine sexuelle Orientierung. Eine Person, die sich sexuell zu Menschen zweier oder mehrerer Geschlechter hingezogen fühlt, kann sich bisexuell nennen. Bisexualität bedeutet nicht automatisch, dass sich eine Person (nur) zu den zwei zur Auswahl stehenden Geschlechtern im binären Geschlechtersystem, also zu Männern und Frauen, hingezogen fühlt: Bisexualität schließt die Anziehung zu nichtbinären Menschen nicht aus. Manche Menschen definieren Bisexualität auch so, dass sich eine Person zum eigenen und zu einem oder mehreren anderen Geschlechtern (hier sind z.B. auch nichtbinäre Personen mitgemeint) hingezogen fühlt. Für andere bedeutet Bisexualität, dass Anziehung zu Menschen unabhängig von derenGeschlecht ist. Es gibt allerdings verschiedene, auch umstrittene, Definitionen von Bisexualität.

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Butch

Butch

Der Begriff Butch bezeichnet eine tendenziell maskuline Geschlechtspräsentation oder –identität, insbesondere bei lesbischen oder queeren Frauen. Er wird oft dem Begriff ‚Femme‘ gegenübergestellt.

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Cis'

Cis'

Cis‘ ist das Gegenstück zu ‚trans‘. ‘Cis‘ wird benutzt, um auszudrücken, dass eine Person das Geschlecht hat, dem sie bei der Geburt aufgrund der Genitalien zugewiesen wurde. Ebenso wie trans wird auch cis wie ein Adjektiv verwendet, also vor das Substantiv gestellt: also z.B. cis Frau. Es wird nicht gebeugt.

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Coming Out

Coming Out

Das Coming Out beschreibt den Prozess, in dem eine Person sich selbst über ihr Geschlecht und/oder sexuelle Orientierung bewusst wird (inneres Coming Out) und beginnt, mit anderen darüber zu sprechen (äußeres Coming Out). Vor allem das äußere Coming Out ist ein lebenslanger Prozess, da es oft in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten wiederholt werden muss.

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Deadname

Deadname

Der “Deadname” einer TIN (Trans, Inter, Nonbinary) Person ist der ihr in Unkenntnis ihrer wahren Geschlechtsidentität bei der Geburt gegebene Vorname. Er passt nicht zur geäußerten Geschlechtsidentität und wurde deshalb durch einen passenden Namen ersetzt. Das Ansprechen einer solchen Person mit ihrem alten, ursprünglichen Vornamen bezeichnet man als “deadnaming”, missachtet das Selbstbestimmungsrecht der so angesprochenen Person und kommt einem Fremdouting gleich. Der Ergänzungsausweis der dgti e.V. (Deutsche Gesellschaft für Transidentität undIntersexualität e.V.) verhindert dieses Deadnaming, indem er ein Dokument zur Verfügung stellt, auf dem der Vorname dokumentiert ist, der der geäußerten Geschlechtsidentität des Ausweisinhabenden entspricht.

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Demisexualität

Demisexualität

Demisexualität ist eine sexuelle Orientierung. Eine Person, die erst dann sexuelle Anziehung zu einer Person verspürt, wenn sie mit dieser eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut hat, kann sich als demisexuell bezeichnen.

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Drag King

Drag King

Ein Drag King performt (übertriebene) Maskulinität im Kontext einer Show, einer Performance, usw. Drag Kings sind oft (cis) Frauen. Da es sich bei Drag um eine Performance handelt, die unabhängig vom Geschlecht der Person ist, sollten Drag Kings nicht mit trans Männern gleichgesetzt werden.

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Drag Queen

Drag Queen

Eine Drag Queen performt (übertriebene) Weiblichkeit im Kontext einer Show, einer Performance, usw. Drag Queens sind dabei häufig, aber nicht immer, cis Männer. Da es sich bei Drag um eine Performance handelt, die unabhängig vom Geschlecht der Person ist, sollten Drag Queens nicht mit trans Frauen gleichgesetzt werden.

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Dyke

Dyke

Der Begriff Dyke (englisch, übersetzt in etwa “Kampflesbe”) war ursprünglich ein Schimpfwort für lesbische Frauen. Allerdings wird er mittlerweile im Normalfall als positive Selbstbezeichnung verwendet.

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F

Fetisch 

Bei einem Fetisch richtet sich die sexuelle Anziehung einer Person auf ein Objekt, ein spezifisches Körperteil oder eine spezifische Situation. Die Begriffe Fetisch und Kink sind nicht klar voneinander abzugrenzen, teilweise wird Fetisch so definiert, dass eine Person nur ausschließlich über den Fetisch sexuelle Befriedigung erlangen kann, während dies bei einem Kink nicht so ist. Fetische werden auch heute noch häufig gesellschaftlich verurteilt und pathologisiert (als krank angesehen). 

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FLINTA

FLINTA*

FLINTA* ist eine Abkürzung, die ausdrücken soll, wer in bestimmten Räumen oder zu bestimmten Veranstaltungen willkommen ist. Sie steht für Frauen, Lesben, Inter Menschen, Nichtbinäre Menschen, Trans Menschen und Agender Menschen. Gesamtgesellschaftlich wird oft nur das F in FLINTA* gesehen, wenn aber mit der Abkürzung FLINTA* nur Frauen assoziiert werden, bleiben andere Identitäten wie z.B. Inter-, Trans- Agender oder nicht binäre Menschen unsichtbar.  

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Femme

Femme

Femme beschreibt eine (betont) weibliche Geschlechtspräsentation und/oder –identität, insbesondere von queeren Frauen und nichtbinären Personen. “Femme” wird manchmal der Bezeichnung “Butch” gegenübergestellt.

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Genderfluid

Genderfluid

Als genderfluid können sich Menschen bezeichnen, bei denen sich die Geschlechtsidentität über einen Zeitraum oder auf bestimmte Situationen bezogen ändert. Das Geschlecht kann zwischen allen möglichen Geschlechtern wechseln, z.B. von männlich zu weiblich, aber auch von weiblich zu nonbinary, von nonbinary zu agender, etc.

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Genderqueer

Genderqueer

Genderqueer ist ein Überbegriff für Menschen, die nicht in die geschlechterbinäre Norm passen. Es kann aber auch die Geschlechtsidentität von Menschen beschreiben, die sich sowohl als Frau als auch als Mann (gleichzeitig oder abwechselnd) oder weder als Frau noch als Mann identifizieren. Genderqueer ist also nicht eindeutig gegen den Begriff ‚genderfluid‘ oder den Begriff ‚nichtbinär‘ abzugrenzen.

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Heterosexualität

Heterosexualität

Heterosexualität ist eine sexuelle Orientierung. Heterosexuelle Menschen fühlen sich sexuell zu Menschen des bzw. eines anderen Geschlechts hingezogen. In unserer westlichen Gesellschaft gilt Heterosexualität als Norm – das nennt sich Heteronormativität. In der heteronormativen Vorstellung wird davon ausgegangen, dass es nur zwei Geschlechter gibt, die voneinander grundlegend verschieden sind und die sich sexuell und romantisch aufeinander beziehen. Im Normalfall wird Heterosexualität deshalb als Begriff für Männer, die sich sexuell zu Frauen hingezogen fühlen, und umgekehrt verwendet.

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Homosexualität

Homosexualität

Homosexualität bezeichnet die sexuelle Orientierung, bei der sich Menschen zu dem bzw. einem eigenen oder ähnlichen Geschlecht hingezogen fühlen. Homosexuelle Männer bezeichnen sich oft als schwul, homosexuelle Frauen als lesbisch.

Die Bezeichnung „homosexuell“ lehnen viele Lesben und Schwule ab, da der Begriff in seiner Entstehungszeit vor allem medizinisch gebraucht wurde.

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Inter

Inter

Inter Menschen sind Menschen, deren körperliches Geschlecht (beispielsweise die Genitalien oder die Chromosomen) nicht der medizinischen Norm von ‘eindeutig’ männlichen oder weiblichen Körpern zugeordnet werden kann, sondern sich in einem Spektrum dazwischen bewegt. Bis heute werden die Genitalien von inter Kindern nach der Diagnose operativ einem der beiden der medizinischen Norm entsprechenden Geschlechter, meist dem weiblichen, angeglichen. Dies geht teilweise mit erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen und psychischen Problemen einher.

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K

Kink 

Bei einem Kink richtet sich die sexuelle Anziehung einer Person auf ein Objekt, ein spezifisches Körperteil oder eine spezifische Situation. Die Begriffe Fetisch und Kink sind nicht klar voneinander abzugrenzen, teilweise wird Fetisch so definiert, dass eine Person nur ausschließlich über den Fetisch sexuelle Befriedigung erlangen kann, während dies bei einem Kink nicht so ist. Während Fetische sehr oft eine Komponente sexueller Befriedigung aufweisen, werden Kinks manchmal auch allein durch Erregung definiert, die dann nicht notwendigerweise sexuell sein muss. 

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LSBATIQ

LSBATIQ+, LSBTI+, LSBTQIA+, LSBT+, LSBAATNIQQPR+, etc. (häufig auch auf Englisch: LGBT+, LGBTQIAA+, etc.)

Diese Kombination von Buchstaben (die es auch in anderen Varianten gibt) versucht alle Identitäten im queeren Spektrum abzubilden. Da das nicht möglich ist, steht am Ende das ‚+‘. Die Buchstaben in LSBAATNIQQPR+ stehen für: lesbische, schwule, bi+sexuelle, a_sexuelle, a_romantische, trans, nichtbinäre, inter, queere, questioning und polyamore Menschen. Als Alternative zur Auflistung der Buchstaben kann auch das Wort ‘queer‘ verwendet werden.

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Lesbisch

Lesbisch

Lesbisch ist ein Begriff für queere Personen, vor allem Frauen* also nichtbinäre Menschen, Femmes, Butches, die sich zu Frauen* hingezogen fühlen. Auch manche trans Männer bezeichnen sich als lesbisch oder sehen sich als Teil der lesbischen Community. Viele Menschen mögen den Begriff, da er bekannt ist und eine politische Geschichte hat.

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Nonbinary

Nonbinary, nicht-binär, nicht binär, non binär.

Nichtbinär ist ein Geschlecht. Als nichtbinär können sich Menschen bezeichnen, die nicht (oder nicht zu 100 %) Mann oder Frau sind. Stattdessen ist es individuell verschieden, wie stark sie sich als männlich, weiblich oder keines von beidem verstehen.

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Ostrogene

Östrogene

Östrogene werden häufig als „weibliche“ Geschlechtshormone bezeichnet, weil sie bei den meisten cis Frauen (im Vergleich zu cis Männern) überwiegen. Auch cis Männer haben Östrogene, aber das Hormon Testosteron überwiegt bei ihnen meistens. Als Hormontherapie für trans Frauen können Östrogene dazu führen, dass sich Fett an der Brust und an den Hüften ablagert. Außerdem können sie die Haut und die Gesichtsstruktur weicher machen und dazu führen, dass die Hoden schrumpfen, und dass weniger Haare am Körper, dafür mehr auf dem Kopf, wachsen.

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Packer

Packer

Packer eine Prothese, die im Schritt befestigt werden kann. Dies kann anderen und auch für sich selbst den Eindruck geben, einen Penis zu haben.

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Pansexualität

Pansexualität

Pansexualität ist eine sexuelle Orientierung. Menschen, die sexuelle Anziehung gegenüber Menschen aller Geschlechter empfinden beziehungsweise deren sexuelle Anziehung nicht vom Geschlecht der anderen Person abhängig ist, können sich als pansexuell bezeichnen.

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Passing

Passing

Passing bedeutet, dass eine Person als das Geschlecht wahrgenommen wird, das sie nach außen hin präsentiert. Passing kann beispielsweise dazu führen, dass eine trans Person direkt mit den richtigen Pronomen angesprochen wird oder für cis gehalten wird. Vielen, aber nicht allen, trans Menschen ist ein gutes Passing sehr wichtig. Weniger gutes Passing bedeutet jedoch nicht, dass eine Person weniger trans ist.

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Polyam

Polyamor, Poly.

Polyamorie beschreibt eine Art, zu lieben und Beziehungen zu führen. Menschen, die sich in mehr als eine Person auf einmal verlieben und/oder romantische, queerplatonische und/oder sexuelle Beziehungen mit mehr als einer Person gleichzeitig haben (wollen), können sich als polyamor bezeichnen. Polyamorie beruht auf offener und ehrlicher Kommunikation: Es ist notwendig, dass alle Beziehungs- und/oder Sexualpartner*innen von diesem Arrangement wissen und damit einverstanden sind. Das unterscheidet Polyamorie vom Fremdgehen.

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Queer

Queer

Queer kann sowohl als eigenes Label als auch als Schirmbegriff für alle anderen Labels oder die queere Community verwendet werden. Außerdem sind die Queer Studies ein wissenschaftliches Fachgebiet. Im Englischen war ‚queer‘ lange Zeit ein Schimpfwort, insbesondere gegenüber schwulen Männern. Wie viele andere Begriffe, die ursprünglich abwertend gemeint waren, haben sich queere Menschen das Wort zurückgeholt und es positiv umgedeutet. Heute wird der Begriff meist positiv als Selbstbezeichnung gebraucht, so z.B. von Menschen, die ihre Identität als ‚außerhalb der gesellschaftlichen Norm‘ ansehen. Menschen können sich auch als queer beschreiben, um zu vermeiden, sich mit einem spezifischeren Label zu benennen. Das tun beispielsweise Personen, die ihre spezifische Identität nicht nach außen kommunizieren wollen. Auch für Menschen, die sich (noch) nicht komplett sicher sind, was ihr Geschlecht oder ihre Orientierung ist, ist ‘queer’ eine nützliche Beschreibung. Außerdem kann queer als Überbegriff für Menschen benutzt werden, die nicht in die romantischen, sexuellen und/oder geschlechtlichen Normen der Gesellschaft passen. Oft auch als offenere Variante zu LSBT+ verwendet. Queer ist aber auch eine Theorierichtung und ein Wissenschaftszweig, in dem Schubladendenken aufgebrochen wird.

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S

(BD)SM 

BDSM ist ein Akronym (Kombination von Anfangsbuchstaben) für verschiedene, einvernehmlich ausgeübte Kinks und Fetische, darunter ‘Bondage’, ‘Discipline’, Dominanz und Unterwerfung (engl. ‘submission’), Sadismus und Masochismus. 

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Schwul

Schwul

Schwul beschreibt eine sexuelle und/ oder romantische Orientierung.

Als schwul bezeichnen sich viele Männer oder sich mit Männlichkeit identifizierende nichtbinäre Personen, die sich romantisch und/oder sexuell zu Männern oder männlichen Personen  hingezogen fühlen. Die englische Entsprechung zu schwul ‘gay’ wird manchmal auch von lesbischen oder bisexuellen Menschen verwendet. Gay wird außerdem auch oft als Überbegriff für alles, was von der heteronormativen Norm abweicht, verwendet. Ebenso wie z.B. lesbisch ist auch schwul ein äußerst geschichtsträchtiger und politischer Begriff, dessen Bedeutung je nach Zeit und Kontext positive oder negative Bedeutung haben kann.

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TERF

TERF

TERF steht für trans-exclusionary radical feminist, also trans Personen ausschließend*e radikale*r Feminist*in. TERFs behaupten, dass es nur zwei Geschlechter gibt und dass diese durch körperliche Merkmale voneinander zu unterscheiden sind. Diese körperlichen Merkmale stellen sie über die Selbstbeschreibung von trans Menschen. Sie sind vor allem trans-misogyn: Sie weigern sich, trans Frauen als Frauen anzusehen und schließen sie aus Räumen und Organisationen für Frauen aus. Auf der anderen Seite behaupten sie oft, dass trans Männer und nichtbinäre Personen den Feminismus verraten würden, oder einfach nur der Diskriminierung als Frau entkommen wollen. Sie wollen nicht mit trans Personen gemeinsamen Aktivismus machen, misgendern sie absichtlich und hetzen gegen sie auf Social Media. Das alles begründen sie mit (Radikal-)Feminismus.

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Testosteron

Testosteron

Testosteron wird häufig als „männliches“ Geschlechtshormon bezeichnet, weil es bei den meisten cis Männern (im Vergleich zu cis Frauen) überwiegt. Auch cis Frauen haben Testosteron, durchschnittlich aber weniger davon. Testosteron kann in einer Hormontherapie z.B. an trans Männer und nichtbinäre Menschen verschrieben werden. Es kann zu leichterem Muskelaufbau führen und zu Bartwuchs, vermehrtem Haarwuchs am Körper, breiten Schultern und einem Stimmbruch bzw. einer tiefen Stimme. Bei manchen Leuten kann auch die Klitoris wachsen, was manchmal als Klitpen (also „Klitoris-Penis“) bezeichnet wird.

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Tomboy

Tomboy

Tomboy beschreibt eine Geschlechtspräsentation vor allem von weiblich gelesenen Personen. Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene, die sich vor allem in ihrem Verhalten, aber auch in ihrer Geschlechtspräsentation, männlich geben, werden oft als Tomboy bezeichnet. Auch als Selbstbezeichnung wird der Begriff verwendet. Er überschneidet sich teilweise mit dem Label Butch.

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Trans

Trans*

Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, sind trans. Nicht alle Menschen, auf die dies zutrifft, bezeichnen sich selbst so. Trans wird jedoch häufig als Selbstbezeichnung verwendet. Trans wird wie ein Adjektiv verwendet: Das heißt, es wird vor das Substantiv gestellt, also ‘trans Mann’ oder ‘trans Frau’. Es wird jedoch nicht gebeugt.

Als Transition wird der Prozess bezeichnet, in dem eine trans Person soziale, körperliche und/oder juristische Änderungen vornimmt, um das eigene Geschlecht auszudrücken. Dazu können Hormontherapien und Operationen gehören, aber auch Namens- und Personenstandsänderungen, ein anderer Kleidungsstil, eine neue Frisur und viel anderes.